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ADB:Keyserling, Archibald Graf von

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Artikel „Keyserling, Archibald Graf von“ von Richard von Meerheimb in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 700–701, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Keyserling,_Archibald_Graf_von&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 21:28 Uhr UTC)
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Keyserling: Archibald Graf von K., wurde am 10. Novbr. 1785 in Neustadt, dem Familiengute, in Westpreußen geboren. Der Vater war Hofmarschall und Kammerherr, die Mutter eine geborene Comtesse Kalkreuth. Er trat 1800 im 2. Dragonerregiment ein, wurde aber noch in demselben Jahre zur Garde du Corps versetzt, 1803 wurde er zum Secondelieutenant ernannt und 1805 zum Dragonerregiment von Voß (Nr. 11) versetzt; in diesem nahm er an der Schlacht bei Jena Theil, ebenso an der Capitulation von Prenzlau. Nach dem Frieden von Tilsit wurde er bei der Reduction der Armee als Premierlieutenant aus dem Dienst entlassen. 1813 trat er als Premierlieutenant in das 6. schlesische National-Husaren-Regiment, und wurde im October Stabsrittmeister. Anfang August war er dem Thielmann’schen Streifcorps zugetheilt worden, dessen Züge er lebendig (s. u.) und mit großer Anerkennung des Führers geschildert hat, dann wurde er dem Prinz Biron von Curland attachirt, und machte in dieser Stellung den Feldzug in Frankreich 1814 im Detachement des Grafen Orlow mit. Im folgenden Jahre wurde er Rittmeister, 1832 als Oberstlieutenant [701] Commandeur des 3. Dragonerregiments und 1833 Oberst. 1837 erhielt er den erbetenen Abschied und starb am 10. Juni 1855 in Berlin. Er war mit der Comtesse Clementine Keyserling vermählt gewesen und hinterließ aus dieser Ehe einen Sohn und 3 Töchter. Sein Enkel ist der gegenwärtige Besitzer von Neustadt in Westpreußen. Unter dem Titel „Aus der Kriegszeit“ veröffentlichte K. 1847 und 55 (bei A. Duncker in Berlin) seine militärischen Erlebnisse in den Freiheitskriegen, der erste Theil betrifft die Streifzüge des Freicorps unter Thielmann, der zweite „Ueber den Rhein nach Paris“, seine Erinnerungen aus dem Jahre 1814. Beide Theile sind ohne bedeutenden militärischen oder historischen Werth, im Feuilletonstil gehalten, aber frisch und lebendig geschrieben.