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ADB:Jordan, Peter (Drucker)

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Artikel „Jordan, Peter“ von Jakob Franck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 14 (1881), S. 511, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Jordan,_Peter_(Drucker)&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 04:18 Uhr UTC)
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Jordan: Peter J., der siebente Buchdrucker, welcher nach Gutenberg in Mainz eine Werkstätte errichtet hatte. Weder über seinen Geburtsort noch die Zeit seiner Geburt sind uns Nachrichten überliefert, seine Thätigkeit aber fällt in die Jahre 1532–1536, in welcher neun Werke und zwar vier deutsche und fünf lateinische aus seiner Presse hervorgingen, die er meistens im Auftrage des Peter Quentel zu Köln druckte. Seine Officin befand sich anfänglich in dem Haus „Zur güldenen Lederhose“, welches hinter dem Wirthshause zum goldenen Hirsch und dem Thore des Hofes „Zum Stein“ gegenüber gelegen war, bald darauf aber im Hause zum „Sewlefel“ (Saulöffel) im Kirschgarten, einem Theile der Stadt, welcher zur Immunität des Domkapitels gehörte, wie denn auch auf mehreren Druckwerken des J. die Titelblätter mit den Wappen der Kurfürsten und Domkapitulare umgeben sind. Dieses letztere Haus war zugleich jenes, welches auch der von Nürnberg gebürtige sechste mainzische Buchdrucker Friedrich Heumann (Bd. XII. S. 330) im J. 1509 als Werkstätte für sieben hintereinander folgende Werke benutzt hatte. Der erste Jordan’sche Druck war vom 17. August 1532 datirt: „Friedr. Nausea, christliche Einrede in die vermeinte new Reformation und Kirchenordnung …“ und noch in demselben Jahre folgten drei weitere, worunter auch die von dem Oppenheimer Drucker Jakob Köbel verfaßte „Astrolabii declaratio“ (wiederholt 1535); 1534 lieferte er: „Biblia sacra germanica, von Joh. Dietenberger new verdeutscht“ und 1535 mit einer empfehlenden Vorrede des Joh. Stöffler „Variorum astrolabiorum compositio seu fabrica.“ Sein Buchdruckerzeichen war eine Sanduhr, worauf oben eine Kugel von zwei Händen getragen und unten eine andere mit zwei Flügeln, dagegen hat Geßner in seiner Buchdruckergeschichte III. 322 ein anderes, gänzlich verschiedenes abbilden lassen, welches in jedem Betrachter identisch mit dem des Jakob Köbel zu Oppenheim, ja sogar die dem letzteren eigenthümliche Eule sehen läßt. Nach dem J. 1536 erscheint sein Name nicht mehr, weshalb anzunehmen ist, daß dieses sein Todesjahr war und drei Jahre später errichtete Franz Behem eine neue, die achte Buchdruckerei zu Mainz (Bd. II. 281–282).

Schaab, Geschichte d. Erfindung d. Buchdruckerkunst, I. 585–591; III. 424–428. van der Linde, Gutenberg, S. 69.