ADB:Grünenwald, Alexander Rudolf
Ernst und des Geographen Petermann an die Münchener Akademie, lernte bei Strähuber, Anschütz und W. v. Diez; mit größter Vorliebe studirte G. die Niederländer, welche er 1875 auf einer Reise nach England besonders kennen lernte. Zu der Reihenfolge seiner Bilder gehören ein „Vorposten“, „Versprengte aus dem russischen Feldzuge“, eine Kneipscene (1873), „Rendezvous nach einer Wildschweinsjagd“ (1875), „Ende einer Kartenpartie“ (beide im Besitz des Herzogs von Coburg); würfelnde „Landsknechte“, ein „Quartett“ und ein „Minnesänger“ (1877); „Reitersknechte“ (1879), „Marodeurs in einer Scheune“, „Schach der Königin“ (1883), „Kirchweihvergnügen“ mit wüthender Schlägerei à la Ostade (in Nr. 20 von Schorer’s Familienblatt 1890), ein alter „Krieger zwischen zwei Feuern“ (jungen Schenkmädchen, 1887) u. s. w. Mit Friedrich Pecht gerieth G. über die Münchener Kunstausstellung 1887 in heftige Controverse. Bei den Künstler-Maskenfesten der „Geselligen Vereinigung“ trat er auch mit dichterischen Erzeugnissen hervor (1889). Zuletzt lieferte er fast ausschließlich Cartonzeichnungen zu Glasgemälden für Karl de Bouché, z. B. einen von Musikanten angeführten Trupp von Landsknechten, mit stilvoller ornamentaler Umrahmung im Renaissancegeschmack (1885).
Grünenwald: Alexander Rudolf G., Genremaler, geb. am 22. März 1849 zu Coburg, † am 10. November 1890 zu München, war erst zur Theologie bestimmt, neigte aber frühe zur Kunst und gelangte 1866 mit Unterstützung des Herzogs- Vgl. Singer 1896. II, 96. – Fr. v. Bötticher 1895. I, 422. – Kunstvereinsbericht f. 1890, S. 73.