ADB:Fabricius, Franz
Johann Lambach und das Gymnasium zu Dortmund, Berlin 1875, S. 114), einer der bedeutendsten niederrheinischen Schulmänner des 16. Jahrhunderts, geb. 1527 zu Düren, † 26. März 1573 zu Düsseldorf. Nachdem er seine akademischen Studien zu Paris, wo Petrus Ramus und Adrianus Turnebus seine Lehrer waren, vollendet hatte, erhielt er durch den humanistisch gebildeten jülichschen Kanzler, Johann Vlatten, einen Ruf an das 1545 gegründete akademische Gymnasium zu Düsseldorf, dessen Rectorat er nach dem Tode Joh. Monheim’s (1564) bis zu seinem frühzeitigen Hinscheiden führte. Von seinen ziemlich zahlreichen Schriften, bei denen der nachwirkende Einfluß seines Lehrers Ramus unverkennbar ist, sind die bedeutendsten seine wiederholt aufgelegte Lebensbeschreibung des Cicero („Ciceronis historia per consules descripta et in annos LXIV distincta“, zuerst Köln 1563), die Anmerkungen zu den Komödien des Terentius (1558 und 1574) und seine Ausgabe des Orosius (1561). Verdienstlich sind auch seine zum Theil zu Schulzwecken gelieferten Arbeiten über verschiedene Schriften des Cicero (Ausgabe der „Or. pro Ligario“ mit Commentar 1562. „Epistolarum selectarum libri II“, 1565 u. 68, Commentar zu den Tusculanen, 1568 und zu den Büchern von den Pflichten, 1570. „Verrina prima et secunda“, 1572). Daß er auch ein für seine Zeit tüchtiger Kenner des Griechischen war, beweist seine Ausgabe zweier Reden des Lysias (1554) und der Plutarchs Namen tragenden Schrift „Ueber die Kindererziehung“ (1563), beide mit lateinischer Uebersetzung und Anmerkungen.
Fabricius: Franz F., genannt Marcoduranus, mit seinem eigentlichen Namen Smidt (s. A. Döring,- W. Schmitz, Franciscus Fabr. Marcod. Ein Beitrag zur Geschichte des Humanismus, Köln 1871 und ders. in der Ztschr. des Berg. Geschichtsvereins XI. S. 70.
Ein Bruder des Franz F. mit Vornamen Philipp studirte gleichfalls in Köln (Schmitz in der Berg. Zeitschr. XI. S. 72) und trat 1559 als Lehrer am Gymnasium in Dortmund für Quarta ein, in welcher Stellung er 1596 starb. Er wird officiell auch „Philipps Smidt“ genannt, wonach also der deutsche Ursprung der Familie urkundlich feststeht. (Döring, Dortmunder Programm von 1875, S. 4.)