ADB:Dyck, Johann Gottfried
Goedeke im Grundriß S. 1044 auf. Daran schloß sich noch eine Menge einzelner dramatischer Uebertragungswerke. Seit 1789 beschäftigte D. sich daneben vorzugsweise mit Uebertragung aus der Tageslitteratur der französischen Revolution. Mit Schaz und später allein gab er „Nachträge zu Sulzer’s allgem. Theorie der schönen Künste“ oder „Charaktere der vornehmsten Dichter aller Nationen“ etc. heraus (1792–1800). Später verfaßte er eine Anzahl historischer und anderer Schulbücher; vgl. über dies alles und anderes Meusel’s G. T. In die allgemeine Litteratur griff er durch Uebernahme der Redaction der „Neuen Bibliothek der schönen Wissenschaften“ ein. Da hier eben jener Geist wirthschaftete, den Schiller und Goethe in den Horen durch eine höhere Fassung des Begriffes populärer Schriftstellerei zu verdrängen hofften, so ist es begreiflich, daß die N. Bibliothek 1795 (Bd. LV. Stück 2. S. 283 ff.) in einer abfälligen Kritik über die Horen herfiel. Ihr ward von den Dichtern in den Xenien vergolten. Vgl. Xenien 45–47. 69. 254. 292. 339. 340.
Dyck: Johann Gottfried D., Leipziger Buchhändler und Schriftsteller, geb. 24. April 1750, 1778 Magister der Philosophie; übernahm die Dyck’sche Buchhandlung; ward Vorsteher der Wendlerischen Freischule zu Leipzig und † 21. April 1815. Seine schriftstellerische Massenproduction galt hauptsächlich der Uebertragung aus dem Französischen und der populären Litteratur im flachsten Geiste der Aufklärungsperiode. Das „Komische Theater der Franzosen für Deutsche“, 10 Bde. 1777–85, fortgesetzt im „Nebentheater“, 6 Bde. 1786–88 u. a., dessen Herausgeber und Mitarbeiter er war, überschwemmte die Bühne mit ausländischer Waare, die nach dem Ausdruck der Xenien einst witzig, durch die Uebertragung abgeschmackt geworden war. Den Inhalt der Sammlung führt