ADB:Bach, Karl Daniel Friedrich
Guichard (Quintus Jcilius) die unter Le Sucur’s Leitung stehende Akademie zu Berlin und erwarb sich um diese das Verdienst, die Aufnahme der Actstudien in den Lehrcursus anzuregen. Durch Copiren alter Werke eignete er sich bald eine gewisse Geschicklichkeit an und fand in Warschau, wohin er 1780 mit dem Grafen Ossolinski ging, vielfach Arbeit und Beifall. Der Graf Johann Potocki beabsichtigte seine auf einer Orientreise gemachten Skizzen in Kupfer stechen zu lassen und eine „Voyage pittoresque d’Égypte“ herauszugeben; B. wurde von ihm gewonnen diese Skizzen zum Stiche vorzubereiten, indessen unterblieb die Publication, obschon bereits einige Platten gestochen waren. Er begleitete den Grafen auf seinen Reisen, copirte in Düsseldorf und wurde dort am 15. Dec. 1785 zum Mitgliede der Akademie ernannt; in Paris machte er die Bekanntschaft von Wille und David, in Italien, wo er mehrere Jahre, seit 1786 auf Kosten seines Gönners lebte, die von Goethe und den ersten Koryphäen damaliger Kunstübung. In Rom studirte er besonders Rafael und Michel Angelo, in Portici herculanensische Alterthümer. Auf der Rückreise wurde er in Florenz am 9. Dec. 1788 Mitglied der Akademie, verweilte dann noch länger in Venedig und Wien und kehrte dann nach Berlin zurück, wo er seine Arbeiten, meist Copien italienischer Gemälde, ausstellte und 1790 Umrisse nach Köpfen von Rafael herausgab, eine Arbeit, die zwar den Beifall der Florentiner Akademie fand, aber schon von Zeitgenossen gebührend getadelt wurde. 1792 wurde ihm die Direction der Breslauer Kunstschule übertragen und er zum Hofrath und Professor ernannt. Mitglied der Berliner Akademie wurde er am 23. Juni 1794. In Breslau wirkte er für Erweckung des Kunstsinnes und seine Sammlung, obgleich die Bezeichnung der Gemälde meist unberechtigt, regte vielfach an. Er versuchte 1796 mit C. F. Benkendorf den „Torso, eine Zeitschrift, der alten und neueren Kunst gewidmet“ herauszugeben, mußte dies Unternehmen jedoch, nachdem der erste Band vollendet, fahren lassen. Die Handwerker förderte er durch Unterricht im Zeichnen und erwarb sich noch in seinen letzten Lebensjahren das Verdienst, eine Anzahl der interessantesten Monumente durch seine Schüler Mützel und Hillebrandt aufnehmen zu lassen. Seine eigenen Arbeiten fanden Beifall; mehrere derselben sind von Nagler aufgezählt. In den spätern Jahren wurde er wol nicht ohne seine Schuld vielfach angegriffen, und seine Gemälde besonders von August Kopisch (Schles. Provbl. 1869 S. 174) in witzigen Epigrammen verspottet. Er erscheint als Künstler, nach den wenigen vorliegenden Proben zu urtheilen, herzlich unbedeutend, in schwülstigen Allegorien sich bewegend, dagegen für seine Zeitgenossen immerhin anregend und fördernd.
Bach: Karl Daniel Friedrich B., geb. im Mai 1756 (in der Todesanzeige vom 8. April 1829 sagt seine Frau, er sei im 74. Lebensjahre verschieden; er müßte also schon 1755 geboren sein) zu Potsdam, wo sein Vater (Baecher) als Kaufmann und Ober-Landes-Aeltester der jüdischen Gemeinden in der Mark lebte, gestorben als k. Hofrath, Professor und Director der Breslauer Kunst- und Bauschule am 8. April 1829. Den ersten Unterricht erhielt er von dem Potsdamer Maler A. B. Krüger, besuchte darauf durch Vermittelung des Obersten- [752] Nachträge zu Büsten Berlinischer Gelehrter, Schriftsteller und Künstler. Berl. 1792. Schummel, Breslauer Almanach. Bresl. 1801. – Meyer’s Künstlerlexikon.