ADB:Arnswaldt, August Freiherr von
Karl Friedrichs v. A. (s. d.) Er besuchte das Gymnasium zu Gotha, studirte 1816–20 in Göttingen Jurisprudenz, beschäftigte sich aber zugleich eifrig mit der deutschen Litteratur, namentlich den Werken des Mittelalters unter Beneke’s Leitung, und denen der romantischen Schule; ein inneres religiöses Bedürfniß führte ihn zu den alten Mystikern. Nachher arbeitete er eine Zeit lang im auswärtigen Ministerium, gab aber eine ihm zugedachte Anstellung bei der Gesandtschaft in Paris auf, und widmete sich seitdem in behaglicher Muße, in glücklichem häuslichen Leben, in engem freundschaftlichen und wissenschaftlichen Verkehr mit seinem Schwager A. v. Haxthausen, Umbreit in Heidelberg, Huschke in Breslau, Jacob und Wilhelm Grimm, Havemann und A. Wagner[1] in Göttingen u. a., gefördert durch eine ausgezeichnete, von dem Vater begründete, durch ihn bedeutend vermehrte Bibliothek, gelehrten, besonders theologischen Arbeiten: ein wahrhaft „Gottesgelehrter,“ wie ihn ein namhafter Theologe genannt hat, immer mehr der streng lutherischen Richtung zugewandt, von großer Entschiedenheit der Ueberzeugung, aber zugleich voll Gerechtigkeit und Milde in der Beurtheilung Anderer. Oeffentlich bekannt gemacht hat er nur einzelnes. In Göttingen betheiligte er sich an einer Zeitschrift, die ein Kreis gleichgesinnter Freunde herausgab, „Die Wünschelruthe“, schrieb später über den Ruysbroech, ließ anonym eine Erörterung der lutherischen Abendmahlslehre erscheinen. Seine späteren Lebensjahre waren durch Kränklichkeit getrübt, die er in christlicher Geduld ertrug. Er starb am 27. Juni 1855.
Arnswaldt: August Freih. v. A., Legationsrath, geboren in Hannover, 13. August 1798, Sohn- J. W. C. Umbreit, Erinnerung an Frhr. August von Arnswaldt (Theologische Studien und Kritiken 1851. 1. Band.) S. 1–6.
[Zusätze und Berichtigungen]
- ↑ S. 598. Z. 29 v. o. l.: R. Wagner. [Bd. 4, S. 794]