Zum Inhalt springen

Zedler:Schonen, Skone, Escanie, Scetland

aus Wikisource, der freien Quellensammlung


Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
korrigiert
<<<Vorheriger

Schonen

Nächster>>>

Schonenberg

Band: 35 (1743), Spalte: 989–990. (Scan)

[[| in Wikisource]]
in der Wikipedia
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für WP  
Literatur
* {{Zedler Online|35|Schonen, Skone, Escanie, Scetland|989|990}}
Weblinks
{{Wikisource|Zedler:Schonen, Skone, Escanie, Scetland|Schonen, Skone, Escanie, Scetland|Artikel in [[Johann Heinrich Zedler|Zedlers’]] [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Universal-Lexicon]] (1743)}}

Schonen, Skone, Escanie, Scetland, und bey den Einwohnern Scaane, Lat. Sconia, Scania, Scandia, Schonia, eine Landschafft in Süd-Gothland, welche gegen Norden an Halland, Smaland und Blecking, gegen Osten, Süden und Westen aber an die Ost-See, den Sund und Categat gräntzet. Sie ist eines der besten Stücke von Süd-Gothland, und begreifft 18 Meilen in der Länge, 12 aber in der Breite. Ihre vornehmste Städte sind Lunden, Landscron, Malmoe, Helsingburg und Olstet an der Ost-See. Diese Provintz soll der Schwedische König Herotus im Jahr 850 seiner Tochter Thoren, wie sie an den Regnerus, König in Dännemarck, vermählt worden, mitgegeben haben. Nach diesem haben die Schweden und Dänen um dieses Land lange mit einander gestritten, bis sich der König Sveno in Dännemarck genöthigt sahe, es den Schweden zu überlassen. Es kam aber nicht lange hernach wieder an Dännemarck, und wurde den Grafen von Holstein gegen eine Summe Geldes verpfändet. Die Holsteiner plagten die Schonen gewaltig, so daß diese auch deswegen bey dem Grafen Johann von Schleßwig grosse Klagen führten, welcher ihnen rieth, diejenigen 6000 Marck seines Silbers, dafür sie verpfändet waren, aufzubringen, um also hierdurch ihre Freyheit zu befördern, weil aber dis Geld nicht in Bereitschafft, ergriffen die Schonen die Waffen, und schlugen alle Holsteiner, welche ihnen vorkamen, todt, daß auch so gar [990] 300 Mann, welche in der Kirche zu Lunden versammlet waren, gleiches Loos wiederfuhr. Die Schonen nahmen hierauf ihre Zuflucht zum Könige in Schweden. Sobald dieses die Holsteiner erfuhren, räumten sie die Plätze ein, und vertauscheten ihr Recht an Magnus Schmeeck, König in Schweden, vor 70000 Marck Silbers. Dieser trat es Waldemarn III, Könige in Dännemarck, 1360 durch einen gütlichen Vergleich wieder ab, worauf es die Dänen bis 1658 besessen, da sie es vermöge des Rothschildischen Friedens den Schweden nebst den Landschafften Bleckingen, Halland, Bahus, Drontheim und die Insul Huen und Bornholm überliessen. Im Jahr 1676 fielen die Dänen in Schonen ein, und eroberten Helsingburg, Landscron, Christianstadt und die Insul Gothland, weil die Schwedische Armee nicht im Stande war, sich der Dänischen allda zu widersetzen. Allein nach der 1677 bey Malmoe gehaltenen Schlacht gieng das meiste wieder verlohren, und das übrige muste 1679 im Lundischen Frieden wieder gegeben werden. Im Jahr 1709 griffen die Dänen dieses Land abermahls feindlich an, und machten sich von etlichen Oertern Meister; welche sie aber das folgende Jahr, als sie in einer Schlacht unglücklich gewesen, wieder verliessen. In dem 1720 erfolgten Frieden ist alles wieder in vorigen Stand gesetzet worden. Die christliche Religion hat 980. der Bischoff Othinger in diesem Lande eingeführet. Saxo Grammatic. hist. Dan. l. 10. Loccenius hist. Suec. l. 2. Meursius hist. Dan. part. 1. l. 2. p. 39.