Ob alle Sterne treulos ihm gelogen,
Und tiefer stets die Nacht hernieder sinkt,
Der Schiffer fühlt sich mächtig hingezogen
Vom letzten Stern, der noch am Himmel blinkt;
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Noch einmal soll die Hoffnung ihn umwerben,
Sie lächelt ihm aus diesem milden Schein,
Ihm nach zum Hafen oder in’s Verderben! –
Willst Du der letzte Stern des Schiffers sein?
Mit Rosen hat das Haupt er oft umwunden,
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Wenn siegreich er vom wilden Kampf geruht,
In ihrem Duft verschwelgt die flücht’gen Stunden
Und sich berauscht an ihres Kelches Gluth;
Doch als die Augen fallend er geschlossen,
Umstrahlt ihn erst der schönsten Rose Schein,
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Aus seines Herzens Blut ist sie entsprossen –
Willst Du des Kämpfers letzte Rose sein?
Ein irres Suchen ist des Dichters Singen
Nach jenem Wort, das ihm Erlösung bringt,
So wie der Harfe Saite im Zerspringen
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Mit ihrem vollsten Wohllaut erst erklingt;
Hat er’s gefunden, dann fühlt er mit Beben,
Daß all’ sein Dichten wesenloser Schein,
In seinem letzten Wort erst liegt sein Leben –
Willst Du das letzte Wort des Dichters sein?