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Wiegenlied (Carové)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Friedrich Wilhelm Carové
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Titel: Wiegenlied
Untertitel:
aus: Wünschelruthe - Ein Zeitblatt. Nr. 31, S. 122-123
Herausgeber: Heinrich Straube und Johann Peter von Hornthal
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1818
Verlag: Vandenhoeck und Ruprecht
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Erscheinungsort: Göttingen
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[122]
Wiegenlied.







Schlaf Kindlein, Kindlein süße
     In deinem Wiegelein,
Die Mutter wacht ja gerne
     Für’s liebe Kindelein.

5
Schläft Alles doch im Walde,

     Die Thiere groß und klein,
Das Vöglein auf dem Baume
     Im Laub das Häselein.

[123]

Schlaf, goldig Kindlein, süße

10
     Im warmen Wiegelein,

Im Wald ist’s kalt und trübe,
     Zu kalt für’s Kindelein;
Doch morgen, morgen frühe
     Kommt wieder Sonnenschein,

15
Kannst draußen wieder spielen

     Mit blau und rothen Blümlein.

Jetzt schlaf mein Kindlein süße,
     Bist ja bey Mütterlein.
Hört Bär und Wolf dich weinen,

20
     Dann kommen sie herein;

Den Wald sie still durchstreichen,
     Und hören sie dich schreyn,
Herbey sie langsam schleichen
     Und fressen's Kindelein!

25
Drum schlaf lieb’ Kindlein süße,

     Mein goldnes Herzelein!
Auch Mutter möchte schlafen,
     Thun weh die Aeugelein.
Und folgst du, will ich’s sagen

30
     Dem Christus Kindelein;

Bringt dir dann goldne Nüsse
     Und rothe Aepfelein!
Schlaf Kindlein, Kindlein süße!

Carové.