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Wie der Herr Bischof geweckt worden ist

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Textdaten
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Autor: Georg Queri
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Titel: Wie der Herr Bischof geweckt worden ist
Untertitel:
aus: Die Schnurren des Rochus Mang, S. 55-56
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Auflage:
Entstehungsdatum: 1909
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Verlag: Berthold Sutter
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Erscheinungsort: München
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Quelle: Scans auf commons
Kurzbeschreibung:
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[55] Wie der Herr Bischof geweckt worden ist

Das ist schon recht brav von dem Herrn Bischof, daß er seine alten Freund nit vergißt. Ist so zu Ehren und Würden gekommen, aber seine alten Freund von der Studiererei her, die kennt er heut noch.

Und hie und da sucht er einen auf, so einen armen Pfarrer bei den Bauern draußen, und klopft ihm auf die Schulter und sagt: „Wie geht’s Dir denn, alter Freund?“

So ist er zum Herrn Pfarrer von Pötting einmal gekommen und hat ihm auf die Schulter geklopft und gesagt: „Wie geht’s Dir denn, alter Freund?“

Dem hätt’s schier die Stimm verschlagen, wie er den Herrn Bischof vor sich gesehen hat.

„Der Herr Bischof! Das ist mir aber eine Ehr, daß der Herr Bischof da ist! Nein, das ist mir aber eine Ehr!“

„Warum sagst denn der Herr Bischof, und warum sagst nit du zu mir? Wo wir so alte Freund sind!“

[56] „Gut, so sag ich du, wo wir so alte Freund sind.“

Und ist gleich in seinen Keller geschoben und hat eine gute Flasche Wein heraufgetragen.

Wie sie aber eine Zeit lang trunken haben, da ist die Nacht kommen und der Herr Bischof ist müd geworden und hat gesagt: „Jetzt mußt mich in mein Bett gehen lassen!“

„Ja,“ sagt der Herr Pfarrer, „jetzt muß ich Dich in Dein Bett gehen lassen. Wann ich aber kein übriges Bett nit hab?“

„Dann wirst mir doch nit die Tür weisen wollen?“

„Das will ich aber nit. Da mußt halt mit mir schlafen, das ist eine große breite Bettstatt. Das andere Bett, das ich hab, da kannst nicht drinn schlafen, da schlaft meine Hauserin drinn, die Kathl.“

„Nein, da kann ich nicht drinn schlafen, wann Deine Hauserin drinn schlaft, die Kathl.“

Und dann gehen sie in’s Bett, die Zwei, und schlafen.

Es ist so um vier Uhr rum gewesen, da hat der Sauhüter draußen auf der Straßen zum Blasen angefangen, daß die Leut ihre Säu herauslassen für die Weid.

Da ist der Pfarrer aufgewacht. Und haut dem Bischof eine auf den Hinteren – weil er auf dem Bauch geschlafen ist, der Herr Bischof – und schreit: „Kathl, steh auf und laß die Säu raus. Der Sauhüter hat blasen.“

„Gleich,“ hat der Bischof gebrummt und hat weitergeschlafen.