Wer sich ein halbes Leben
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Mel.: In allen guten Stunden etc.
1. Wer sich ein halbes Leben, wie’s ihm sein Herz gelehrt, der Turnerei ergeben, ist hohen[84] Lobes wert. Den trägt der Sinn, der echte, was immer kommen mag, dem drücken wir die Rechte an seinem Ehrentag.
2. Man durfte mit Vertrauen, was immer man begann, auf deinen Beistand bauen, du vielgetreuer Mann; und ohne viele Worte hast auf der Ehrenbahn du still an deinem Orte das Deinige gethan.
3. Du bist in Haß und Lieben, Besonnenheit und Mut derselbe stets geblieben, was immer Wunder thut. Das Prahlen auf den Gassen war nimmer deine Art; wer sich auf dich verlassen, war immer gut bewahrt.
4. Am Schaffen und Erneuen zu des Vereines Heil gebührt auch Dir, dem Treuen, dein vollgerüttelt Teil, und ruhig darfst du sagen mit fröhlichem Gemüt, daß du in all’ den Tagen dich nicht umsonst gemüht.
5. Das Werk, dem du geliehen den Arm, das Herz geweiht, ist wunderbar gediehen zu hoher Herrlichkeit. Dein Walten treubesonnen in Wetter und in Wind, hat Herzen dir gewonnen, die stets dir sicher sind.
6. Da mußt du schon es dulden, daß man dich heut’ umringt, und dir, den längst wir schulden, den Dank entgegenbringt. Du Braver auserlesen, mit ungebeugtem Mut bleib, was du uns gewesen – dann ist schon alles gut!
7. Daß unser Dank bescheiden, das grämt uns weiter nicht; so wirst du gern ihn leiden – du bist ja selber schlicht. Wenn uns’re Wünsche wiegen, wird Bestes dir zu teil, und was das Lied verschwiegen, das künde ein „Gut Heil!“