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Vogel-Urtheil

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Textdaten
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Autor: Friedrich Nietzsche
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Titel: Vogel-Urtheil
Untertitel:
aus: Idyllen aus Messina. In: Internationale Monatsschrift. Zeitschrift für allgemeine und nationale Kultur und deren Litteratur. Band I, 5. Heft (Mai), S. 275
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1882
Verlag: Ernst Schmeitzner
Drucker: G. Lamprecht
Erscheinungsort: Chemnitz
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Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: nietzschesource.org und commons
Kurzbeschreibung:
Andere Version: Dichters Berufung in Lieder des Prinzen Vogelfrei, 1887
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[275]

 Vogel-Urtheil.

Als ich jüngst, mich zu erquicken,
Unter dunklen Bäumen sass,
Hört’ ich ticken, leise ticken,
Zierlich, wie nach Takt und Maass.

5
Böse wurd’ ich, zog Gesichter,

Endlich aber gab ich nach,
Bis ich gar, gleich einem Dichter,
Selber mit im Tiktak sprach.

Wie mir so im Versemachen

10
Silb’ um Silb’ ihr Hopsa sprang,

Musst ich plötzlich lachen, lachen
Eine Viertelstunde lang,
Du ein Dichter? Du ein Dichter?
Stehts mit deinem Kopf so schlecht? –

15
«Ja, mein Herr! Sie sind ein Dichter!»

– Also sprach der Vogel Specht.