Vernünftige und Christliche Gedancken über die Vampirs/§.43
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§. XLIII.[129] Ferner ist 4) von solchen Erfahrungen nichts zu halten, welche den gewissen und deutlichen Wahrheiten, so aus dem Lichte der Vernunft und Offenbahrung zu Tage liegen, wiedersprechen. Denn dies ist ein untrieglicher Satz, daß eine Wahrheit der andern nicht entgegen stehe. Denn sie sind eines Uhrsprungs, nemlich des göttlichen; der die Ordnung der Dinge, welche den Grund der Wahrheit ausmachet, festgestellet und dem Verstande die Kraft vernünftig zu werden eingepflantzet hat. GOtt selbst ist der Inbegrif aller Wahrheiten, und dennoch wiederspricht sich nichts in ihm. Wie können denn die Funcken, welche daher ihren Uhrsprung nehmen, einander entgegen seyn und sich selbst verdunckeln? (*)[1] Benimmt auch ein Licht dem andern alle Klahrheit? Wird nicht vielmehr die Helligkeit oder Licht-Strahlung dadurch grösser? Nun aber sagt und lehrt das in Buchstaben ausgedrückte Wort GOttes, daß der Geist zu GOtt gehe so fort im Tode, und der Leib der Verwesung nach und nach [130] theilhaftig werde. Die Vernunft lehrt, daß die verstorbene und im Grabe verscharrete Leichnahme nicht herum wandern, wie auch, daß die zur Verwesung geschickte Cörper in der freyen Luft geschwinde Fäulnis annehmen. Die heilige Schrift lehrt, daß der Satan durch die unrichtige Phantasie in das Gemühte und den Leib des Menschen würcke. Was ist aber in einem todten Leichnahm noch übrig von Phantasie? Wir wollen aber freygebig seyn, und solches vor die lange Weile zugeben. Aber es wird auch so dann noch nicht folgen, daß solche Phantasie habe in distans würcken können. Gewiß, wo die Phantasie der Menschen dieses vermögte, so würde keiner sein Geld in Kuffer behalten können?
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