Unter der Linden (Simrock)
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Unter der Linden.
(Uebersetzt von Karl Simrock.)
Unter der Linden,
An der Heide,
Wo ich mit meinem Trauten sass,
Da mögt ihr finden,
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Wie wir beideDie Blumen brachen und das Gras.
Vor dem Wald mit süssem Schall,
Tandaradei!
Sang im Thal die Nachtigall.
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Ich kam gegangenZu der Stelle;
Mein Liebster war schon vor mir dort.
Mich hat empfangen
Mein Geselle,
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Dass ich bin selig immerfort.Ob er mir auch Küsse bot?
Tandaradei!
Seht, wie ist mein Mund so rot!
Da ging er machen
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Uns ein BetteAus süssen Blümlein mancherlei;
Des wird man lachen
Noch, ich wette,
So jemand wandelt dort vorbei;
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Bei den Rosen er wohl mag,Tandaradei!
Merken, wo das Haupt mir lag.
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Wie ich da ruhte,
Wüsst es Einer,
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Behüte Gott, ich schämte mich.Wie mich der Gute
Herzte, keiner
Erfahre das als er und ich,
Und ein kleines Vögelein,
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Tandaradei!Das wird wohl verschwiegen sein!
Walther von der Vogelweide
(Ca. 1170–ca. 1230.)