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Topographia Helvetiae, Rhaetiae et Valesiae: Bruck

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Topographia Germaniae
Bruck (heute: Brugg)
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Büren
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1642, S. 27–28.
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[27]
4. Bruck /

Auch an der Aar oder Arola, ein schönes / vnnd zierliches Stättlein / so ein vberbliebene Vorstatt von Windisch ist / als welche grosse Statt Windisch / oder Vindonissa, zu vnderst im Aergäw / im Spitz / gleich ob dem Zusammenlauff der Aar / vnd Rüß / zwischen beyden Wassern / auff dem Platz / darauff dieser Zeit das gemelte Stättlein Bruck / das Kloster Königsfelden / das Dorff Windisch / vnd die alte zerstörte Vestung Altenburg seyn / gelegen gewesen / darbey Käyser Constantius / deß Grossen Constantini Vatter / die Alemanner geschlagen / vnnd an welchem Orth Anfangs das Constantzische Bistum fundirt worden ist / vnd welches Windisch erstlich die Hunen / vnnd darnach die Alemanner / zu den Zeiten Käysers Valentiniani III. zerstöret haben; Davon bey dem Stumpfio lib. 7. cap. 11. zu lesen. Lag im mitten / auff halbem Weg zwischen Winterthur vnd Augst / ob Basel / wie dann noch die vornembste Landstraß von den Baßlern zu den Eydgnossen hieher / durch / vber den Bötzberg / gehet. Besagtes Dorf / so / sampt dem Fahr / den alten Nahmen Windisch behalten / ligt an der Rüß; daselbsten noch etliche Stück alter Römischer Geschrifften in Marmor gehawen / gesehen werden. Vnd haben in gedachter zerstörten Vestung Altenburg / so groß gewesen / die Grafen von Habspurg / von denen die Herren Ertzhertzogen zu Oesterreich herstammen / vnnd davon genant worden / vor Zeiten gewohnt / biß das newe Schloß Habspurg / gleich ob gemeltem Stättlein Bruck / auff einem nidern Berglein / an der rechten Seiten der Aar / ist erbawet worden / von welchem sie hernach die Graffen von Habspurg sein genannt worden / als man sie vorhin Grafen von Altenburg geheissen hatte. Welchen auch besagtes Bruck lange Zeit gehört / vnd ihnen gleichsamb als ein Vorburg der Vestung Habspurg gedienet; So folgends Käyser Sigismundus den Bernern verpfändet hat. Betreffend obgedachtes / vnnd hart bey Bruck gelegenes Kloster Königsfelden / so ist solches erstlich von Elisabetha / Käysers Rudolphi I. Wittib fundirt / hernach von Agnete, Käysers Alberti I. Tochter / der Königin in Vngarn / begabet vnd vermehret worden. Ist ein reiches Kloster / auch der Statt Bern / sampt obgedachten Schl. Habspurg / gehörig. Vnd ligt in selbigen Klosters schöner hohen Kirchen Hertzog Leopold von Oesterreich / so ist der Sempachischen Schlacht Anno 1386. geblieben / sampt vielen vornehmen Herren / vnd Edelleuthen / begraben / deren Wappen / daselbst gemahlt zu sehen seyn. Es ligen auch sonsten andere Fürstliche Personen vom Hauß Oesterreich / allhie. Vnd ist [28] eben an diesem Orth gedachter Käyser Albertus I. vmbkommen / als er Anno 1308. den 1. May / nach Mittag von Baden gen Rheinfelden / zu seiner Gemahlin reysen wolte / vnnd allbereit zu Windisch an die Fahrt kommen / vnd mit seinem Vettern / Hertzog Johann von Oesterreich / Hertzog Rudolphs Sohn / vnd seinen Gespannen / in einem Schiff vber die Rüß gefahren war.

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