Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae: Gützkow
Ligt zwischen Loitz / und Anklam/ an der Peene / in Pommern / und ist das Haupt einer Graffschafft / die von ihr den Nahmen führet / und zu welcher vorzeiten Greiffswald / besagtes Loiz / und die Aptey Eldenow / gehort haben. Zun Zeiten den Pommerischen Apostels / Bischoffs Otten von Bamberg / hat diese Stadt allererst auch den Christlichen Glauben angenommen / nach dem ihr Graff Mitzlaff sich albereit auff dem Landtag zu Ußdom / hatte tauffen lassen. War etwan ein vornehme Stadt; jtzund aber / nach dem das Schloß daselbst im Jahr 1386. von den Stralsund- und Greiffswaldischen verstöret worden / wird solche für einen geringen Flecken gehalten; wiewol theils sie noch eine Stadt nennen. Obgedachter Bischoff Otto hat [66] sich persönlich hieher begeben / da gelehrt / und getaufft. Und weil sie Stein und Kalck hatten / daß sie wol konten eine neue Kirche auffbauen / hat er die Abgöttische Kirche eingerissen / und eine neue auff seinen eigenen Unkosten gebauet / auch den Grafen Mitzlaffen auff der Kirchweihe dahin erbetten / daß er alle Christen und Unchristen / so er in den nähisten Dänischen Kriegen gefangen hatte / loß gab / und auf freyen Fuß stellete. Es ward zuvor ein eigne Probstey und Synodus alhie von etlichen Pfarren: Aber / umb gewisser Ursachen / sind dieselbe Theils nach Wolgast / Theils nach Greiffswald geleget; und gehört jetzt Gützkow selbst zum Greiffswald. Synodo. Zun Zeiten Käyser Friderichs deß Ersten / ward diese Stadt von den Dänen / und Rugianern / gewonnen / und außgeplündert Anno 1357. ist der letzte Graff von Gützkow / Johann der Aelter / ohne Leibs Erben abgangen / und haben die Hertzoge in Pommern / als Lehenherren / solche Grafschafft / die auff sie gefallen war / eingenommen / und unter sich getheilet / und von Käyser Carlen darüber Bestättigung erholet.