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Topographia Circuli Burgundici: Gemblours

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Topographia Germaniae
Gemblours (heute: Gembloux)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1654, S. 51–52.
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[51] Gemblours / Gemblacum, ein kleines Stättlein / so an einem rauhen Ort / nahend dem Wässerlein Lorno, und 5. kleine Meilen von Nivelle in Brabant / gelegen. Das sehr berühmte Closter allhie zu S. Guiberto, Benedictiner Ordens / ist von einem Lothringischen Fürsten / Namens Guibertus, wie Platina in Stephano VII. schreibet / erbawet worden. Der Abbt desselben / und deß Stättleins Herr / hat Graffen Titul / und die Oberstell unter dem Brabantischen Adel / auff den Landtägen; aber unter den Prälaten sitzt er zu letzt / wie Ortelius in Itinerario Gallo-Brabantico berichtet; der auch daselbst von diesem Ort / und der herrlichen Bibliothec deß Closters pag. 199. seqq. mit mehrerm zu lesen. Es seyn / unter andern / uhralte geschriebene Lateinische Bücher darinn; Und hat Sigebertus, in besachtem Closter / seine Chronic geschrieben / der Anno 1112. gestorben ist. Es ligt auch Gemblours in Welsch Brabant / so man auch Romanduam nennet / wie Divaeus meldet. J. B. Gramaye sagt in Gallo-Brabantia, ad limitationem Namurcaeum, daß von der Statt Gemblours fast nichts denckwürdiges zu schreiben seye. Sie habe durch Krieg viel außgestanden. Es seye daselbst ein einige Pfarrkirche; [52] Aber die Abbtey seye ansehenlich / deren Aebbte / so Geistlichen und Weltlichen Gewalt haben / Er am 9. und folgenden Blättern ordenlich erzehlet; und solcher Abbtey Lob mit anhencket; hernach auch von der Graffschafft Gemblours handelt. Bey diesem Stättlein Gemblours / hat Anno 1578. Don Joan di Austria, eine Schlacht / den 31. Januarij / wieder der Staaten Volck / und zugleich einen herrlichen Sieg erhalten / und haben die Niederländische Stände damaln all ihr Geschütz / wie Meteranus lib. 8. schreibt / verlohren. Und hat sich darauff nicht allein Gemblours / sonder auch Löven / Thienen / Arschot / Sichem / Diest / und andere Ort / wieder an die Spanier ergeben; wie dieses auch Guicciardinus berichtet. Damianus Strada decad. 1. lib. 9. pag. 559. seqq. beschreibet auch diese Schlacht / und sagt / daß die Spanischen nur 9. hergegen die vereinigten Niederländer / inner anderthalb Stunden auff die zehen tausent zu Fuß / so erschlagen und gefangen worden / verlohren hätten; daß übrige Volck von 8000. Mann ward zerstrewet. Gemblours / so vom Jahr 900. hero / durch vielerley Unfäll berühmt / wäre dieses mahl / durch Hülff deß Graffen / und Abbts Lamberti allhie von der Plünderung errettet worden. Aub. Miraeus in Fastis schreibet pag. 72. daß S. Gilbertus, oder Guibertus, deß alten Königlichen Austrasischen Geschlechts / sein Schloß Gemblours / oder Gemblacum, dem H. Petro geben / und in demselben Anno 922. ein Closter von seinem Gelt erbawet habe / darinn er auch / als er Anno 962. gestorben / begraben worden; wie Sigebertus der Mönch allhie in seiner Chronic bezeuge. Das Stättlein Gemblours habe der 9. Abbt alda Arnulfus genant / mit Mauren umbgeben. Und am 550. Blat sagt Miraeus, daß gedachter Stiffter deß Closters / der H. Guibertus, zun Zeiten Keyser Ottens / deß Ersten / den H. Exuperium, Fendrichen der Thebäischen Legion / oder Regiments / so der Keyser Maximianus getödtet / hieher / auff Gemblours / habe bringen lassen.