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Topographia Braunschweig Lüneburg: Liechtenberg

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Topographia Germaniae
Liechtenberg (heute: Lichtenberg)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1654, S. 139–140.
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Lichtenberg (Salzgitter) in der Wikipedia
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[T71]
[139]
Liechtenberg.

Das Fürstliche Braunschweigische Wolffenbüttelische Ampt-Hauß Liechtenberg / ist zwo Meile von der Residentz Vestung Wolffenbüttel gelegen / vnd ist das alte Schloß / oder der alte Liechtenberg / auff einem fast hohen Berge / woselbst man weit vnd breit von allen seiten hat vmb sich sehen können / gebawet / vnd vor Jahren ein starckes Bergschloß vnd Vestung gewesen / zumahl nicht allein Anno 1182. Keyser Friederich Barbarossa diese Vestung Hertzogen Henrichen dem Löwen mit Gewalt vnd grosser Mühe abgenommen; sondern auch in den folgenden Seculis ist dieses Berghauß vnterschiedlich belagert: Anno 1552. aber ist dasselbe / wie Marggraff Albrecht das Land Braunschweig durchheeret / von Graff Volrad von Mansfeld gantz verbrant / die Mauren auch im folgenden Jahre niedergerissen / vnd der [140] Newe Liechtenberg zu bawen angefangen worden. Sind also von dem alten berühmten Liechtenberge nichts mehr / als die rudera, vnd die hohen Gemäwr von einem starcken Thurn annoch übrig / welches man annoch weit vnd breit sehen kan.

Das jetzige Ampthauß Liechtenberg ist vnten an dem Berge gelegen / mit allerhand zur Haußhaltung nöhtigen Gebäwen zur gnüge versehen / wiewol das rechte Wohnhauß zu sonderlicher Bequemlichkeit nicht aptiret ist. Ist sonst ein zimlich gesunder vnd lustiger Ort / auch das gantze Ampt / sampt dessen Dörffern / annoch in zimlichen Stande / vnd eins von den vornehmsten Fürstlichen Braunschweigischen Wolffenbüttelschen Cammer-Aemptern.