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Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band/Der Schatz im Schwarzathale

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Die Schwarza goldreich Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band
von Ludwig Bechstein
Der weiße Reiter
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[209]
342.
Der Schatz im Schwarzathale.

Eine Familie in Dittersdorf bewahrt noch einen ehernen Henkel, zu dem ihre Vorältern durch Schatzgräbern gekommen sind. Es lag nämlich im Schwarzathal auf ihrer Holzgelänge ein Schatz vergraben, den sie entdeckten und zu heben unternahmen. Aber er saß so tief in der Erde, daß es Mühe machte, nur die Henkel an den Tag zu arbeiten. Als man eben mit Hebebäumen, die durch die Henkel gesteckt waren, an der Last rüttelte, erschien den Leuten ein greulicher Geist, halb Mensch und halb Bock. Sie hielten ihn für den leibhaftigen Satanas, und liefen erschrocken davon. Als sie den Platz wie der aufsuchten, fanden sie nur noch den Henkel, der beim Heben abgesprungen war; der Kessel aber soll noch tiefer versunken sein und niemand hat ihn wieder aufgespürt.

Bei Braunsdorf neben einer Steinrutsche liegt unter der Erde ein goldenes Schaf mit einem silbernen Lamm. So geht die Sage.