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Starensang (Kämpchen)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Heinrich Kämpchen
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Titel: Starensang
Untertitel:
aus: Was die Ruhr mir sang, S. 19-20
Herausgeber:
Auflage: k. A.
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1909
Verlag: Hansmann & Co.
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Bochum
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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[19] Starensang.

Was plauderst du, mein lieber Star,
Vom Birnbaumast denn immerdar? –
Du wiegst den Kopf, dein Schnabel knackt,
Und mit den Flügeln schlägst du Takt. –

5
Erzählst du mir vom Sommerland,

Vom Dattelbaum, vom Wüstensand? –
Sahst du des Niles trübe Flut? –
Hast du am Ganges ausgeruht? –
Nun kann dein Plaudern ich versteh’n,

10
Du sprichst von dem, was du geseh’n,

[20] (Die kleine Schwinge trug dich weit)
Von Wanderlust und Wanderleid. –
Aus Nordlands Nebeln dumpf und dicht
Zog’s dich nach Südland’s Zauberlicht –

15
Du sah’st der Palmenhaine Grün,

Die Myrte und den Lotos blüh’n. –
Vor deinen Augen hat gelacht
Der Tropen bunte Farbenpracht,
Und dennoch trieb dich wieder her

20
Die Sehnsucht über Land und Meer. –

Zum Norden, nach der Stätte traut,
Wo du so froh dein Nest gebaut,
Zur Heimat zog’s dich wieder hin,
Vom schönen Süd, beim Lenzbeginn. –

25
Das plauderst du, mein lieber Star,

Vom Birnbaumast mir immerdar –
Und wenn dein Schnabel schnarrt und knackt,
Schlägst mit den Flügeln du den Takt. –