Stammbuch berümpter Fürsten, Graffen vnnd Herren Geschlechter:Vorwort 6
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DER Heilige Prophet Oseas / klagt gar sehnlich vnnd aengstiglich vber den Sündlichen zuostand seiner zeit / da er sagt am vierdten Capitel. Hoeret ihr Kinder Israel des Herren wort / denn der Herr hat vrsach zuo schelten / denn es ist keine Trew / keine Liebe / kein wort Gottes im lande / sondern Gottslestern / Morden / Stehlen vnd Ehebrechen hat vberhand genommen / vnd kompt eine Bluodtschuld vber die ander / darumb würt dz Land jaemerlich stehn vnd allen einwohnern würts vbel gehn / doch mann darff nicht schelten / noch jhemand straffen / denn dein volck ist wie die so die Priester schelten. etc. Gleich also moegen auch wol jetziger zeit / alle fromme / trewhertzige Lehrer vnd Prediger klagen / dz es in der welt vbel zuogeht / vnd alle sünden empor schweben / vnd die leüt darinnen noch woellen recht haben / keine straff leiden / oder an nemen zuor besserung. Darumb mag sie auch die straff haben dz es in allen landen jaemerlich stehet / vnd den einwohnern vbel geht.
Nuon ist vnder andern sünden / die jetziger zeit im schwanck gehn / auch nicht der geringsten eine / dz man nichts so guot / recht / wolmeinend machen oder reden kan / das es nicht zuom aergsten würt gedeütet vnd außgelegt / vnd obs wol an deme / das der heilige Petrus saget / dz alles affterreden seine Endschafft gewinnet / wenn vnsere guote werck an den tag kommen / doch geht es in der welt zuo wie jehner sagt.
Solchs kompt aber von dem Teüffel / der fueret den namen / darumb das er heißt Diabolus / das er weidlich kan vbel deütten / affterreden / lestern / verleümbden / vnnd sonderlich was recht vnnd guot beides von Gott / vnd seinen Christen gethan vnnd geredt / würt.
Wie wir solchs sehen / an dem Wort Gottes das er zuo Eua geredt hat / Sie solten nicht essen von dem Baum des erkanntnuß Guottes vnnd Boeses. Hilff Gott wie verderbet er da sein Lestermaul / wie gebraucht er solche glatte vnnd schoene Lugen / biß er Euam beredt vnd auffsetzet.