Wir gelangen also zu dem Resultate:
Wenn sich das Volumen mit der Geschwindigkeit nach obigem Gesetze verkleinert, sich also etwa die Dimensionen der Materie in der Richtung der Bewegung im Verhältnisse
verkürzen, so bleibt bei adiabatischer Änderung der Geschwindigkeit der Druck jedes Körpers unverändert, während die Temperatur aller Körper in gleichem Maße sinkt. Es ist dann kein Einfluß einer gemeinsamen Translationsbewegung merkbar.
Es stimmt dies mit der Kontraktionshypothese von H. A. Lorentz, sowie mit den Sätzen, die Herr Planck aus dem sogenannten Relativitätsprinzip abgeleitet hat, überein.
Während Herr Planck die Gültigkeit des Relativitätsprinzips von vornherein annimmt, sind wir gewissermaßen zu einem Beweise der Kontraktionshypothese gelangt, in dem wir den Satz postulierten, daß eine gemeinsame Translationsbewegung für einen mitbewegten Beobachter nicht wahrnehmbar ist; oder auch in dem wir gezeigt haben, daß bei konstantem Druck eine Volumänderung in der oben angegebenen Weise eintreten muß.
Friedrich Hasenöhrl: Zur Thermodynamik bewegter Systeme. Wien 1907, Seite 1405. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zur_Thermodynamik_bewegter_Systeme.djvu/15&oldid=- (Version vom 1.8.2018)