A. Das ziemte sich eben nicht.
B. Eho! Sollten denn jene Schlafratzen, jene Bauchpfaffen und Metzenjäger wieder einziehen, mit ihrer Theater-Messe?
A. Und da ihr sie vertriebt, kamen Hunde an die Stelle? Das Kloster ward der Jagd, dem Vogelfange gewidmet; und nicht einem bessern Gottesdienst, der Erziehung der Jugend, der Beihülfe des Armen?
B. Für dies alles ist anderswo reichlich gesorgt; den Ueberschuß des Erlangten wenden wir billig an Ergötzlichkeiten.
A. Glaubt ihr aber wohl, daß jene religiösen Stifter der Klöster oder die Gönner und Bereicherer derselben je etwas zu Hofergötzlichkeiten, zu Hofgelagen haben widmen und vermachen wollen?
B. Wah! So sind Sie der Einzige, der nicht weiß, daß man damals Einfältige hintergangen habe, und daß jetzt die Landesherren mit Recht zurückfodern, was damals ihren Unterthanen durch Betrug entrissen ward.
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/158&oldid=- (Version vom 1.8.2018)