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– Doch wir wollen uns durchaus keine Seitenblicke erlauben.
4.
Also zuerst: warum ists nicht gut, sein künftiges Schicksal in diesem Leben vorauszuwissen? Wenn es der Rathschluß, die Fügung, das Werk der höchsten Weisheit und Güte selbst ist, warum nicht? Diese zu wissen, so bald und ganz als möglich, sollte man glauben, kann nie schaden.
5.
Und müßte vielmehr viel helfen. Mit diesem Schluß der Vorsehung hätten wir ja die Reisekarte unsres Lebens vor uns, und sähen, wohin eine unsichtbare Macht das Schiff steure? wohin es, jetzt und dann, und im Ganzen, die Winde führen? – Oder hätte die himmlische Weisheit nur mit unsrer Thorheit ein Spiel? Fände sie es nothwendig, uns als Kinder durchs
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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1797, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_6.pdf/230&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1797, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_6.pdf/230&oldid=- (Version vom 1.8.2018)