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Seite:Zapolska Käthe.djvu/338

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träumen lassen, daß die beiden sich herbeiließen, dort einen Roman aufzuführen!“

Alles Blut stieg Käthe zu Kopfe.

Wie? Rosa? Das war doch rein unmöglich!

Also, während sie sich das Brot vom Munde absparte, um sie nur vor Schmach und Schande zu retten, raubte jene ihr dort den Geliebten, den Verlobten? Nein! Das konnte nur eine Lüge sein! Entweder log Mary, oder sie täuschte sich nur! Das wäre doch zu nichtswürdig, zu gemein!

Mary aber wünschte jetzt, ihr zu beweisen, daß sie sich nicht irre und nur zu gut wüßte, was sie sage. Und mit der ganzen, grausamen Offenheit erzählte sie Käthe alles, was sie gehört und selbst gesehen im Verlaufe der letzten Wochen.

Übrigens möge Käthe sich nur verstellen und sorgsam acht geben, dann werde sie selbst die Wahrheit entdecken und sich überzeugen, daß Mary durchaus nicht lüge.

Käthe aber hörte schon garnichts mehr. Jetzt glaubte sie alles, wie Schuppen fiel es ihr von den Augen.

Jetzt erinnerte sie sich an so mancherlei und konnte sich erklären, weshalb Rosa den Boden durchaus nicht verlassen wollte und weshalb Johann immer davonlief, wenn sie ihn bei der Freundin antraf!

Und sie, sie selbst hatte Rosa in das Haus eingeführt und Johann gebeten, ihr zu erlauben, daß sie auf dem Boden schlafe.

Und plötzlich, wie ein verwundetes Wild, sprang

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 338. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/338&oldid=- (Version vom 1.8.2018)