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Seite:Zapolska Käthe.djvu/280

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Die beständige Sucht nach Neuem, die im Blute jedes Mannes schlummert, erlaubte ihm nicht, sich längere Zeit mit einer Geliebten zu begnügen.

Übrigens, was sollte ihn binden?

Etwa das Gewissen?… Gegen diesen Wurm hilft am besten ein Kognak oder eine ähnliche Herzstärkung.

Weshalb lief sie ihm übrigens selber in die Finger. War es seine Schuld, daß sie so dumm war? Und endlich, was ist ihr denn so Schlimmes geschehen? Gestorben ist sie davon nicht. Bah! Wenn sie alle daran stürben, gäb es bald keine Weiber mehr auf der Welt!…

Jetzt wußte schon die ganze Dienerschaft im Hause von Käthes Fall.

Höchst beredt verdrehte die Köchin der Frau Gräfin die Augen und raffte verächtlich ihr Kleid auf, wenn sie an Käthe auf der Treppe vorübergehen mußte.

Die Zofe, eine bleiche Blondine mit blauen Rändern unter den Augen von all den schlaflosen Nächten, hatte stets eine höhnische Bemerkung auf den zusammengepreßten Lippen, so oft Käthes hohe Gestalt ihr auf dem Hofe begegnete.

Die Tapezierersfrau, deren Mägde und die Hökerin, alle diese Weiber, noch voller Erinnerungen an allerlei bedenkliche Liebschaften, überhäuften sie mit einem Hagel von Schmähworten.

Sie aber ging scheinbar ruhig vorüber, nur ab und zu unter dem Drucke dieser Verachtung erbleichend,

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 280. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/280&oldid=- (Version vom 1.8.2018)