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Seite:Zapolska Käthe.djvu/111

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Oft, wenn sie das Spülwasser hinabtrug, stolperte sie auf der schmalen, dunklen Hintertreppe.

Dabei hatte sie eine seltene Gabe, sogenannte Schäden zu machen. Nur mühsam bewegten sich ihre massigen Glieder in den engen Räumen. So oft sie die Hand nur ausstreckte, stieß sie stets an irgend ein Gerät; so oft sie sich nur bückte, warf sie etwas um.

Dazu kam auch, daß die Küche meist stockfinster war, weil der Herr aus Sparsamkeit nicht erlaubte, bei Tage die Lampe anzubrennen.

Selbst das Brot schnitt er ihr selber – natürlich so dünn wie möglich – ab, und sie aß es meist erst spät in der Nacht.

Was Wunder also, wenn sie beständig etwas zerschlug, und wohl oder übel, aber schweren Herzens, so manches Glas und so manchen Teller oder Topf bezahlen mußte.

Und fast mehr noch als über die dunkle Küche ärgerte sie sich über die eigene Ungeschicklichkeit.

Nachmittags ging es an das Waschen, Bügeln oder Rollen. Allwöchentlich war sogenannte „kleine“, allmonatlich dagegen „große Wäsche“. Dann war die Küche erfüllt vom widerlichen Geruche nach Soda und Seife, schmutziger Wäsche und fast erstickendem Dunste.

Alles dazu nötige Wasser mußte Käthe tags vorher allein sich herauftragen und in eine Tonne gießen, die vor der Küchentür auf dem Hausflur stand. Oft war es ihr dabei, als habe die Tonne gar keinen

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/111&oldid=- (Version vom 1.8.2018)