wissenschaftlichen Wert des Volapük prüfen sollte. Das Ergebnis dieser Untersuchung war, dass auf Antrag des Comités die Gesellschaft an alle diesbezüglichen Vereine ein Schreiben richtete mit der Aufforderung, Delegirte zu einer Versammlung in Paris oder London zu senden, welche Versammlung über die Grundzüge einer neuen Weltsprache zu berathen hätte, auf welchen dann dieselbe aufgebaut werden sollte.
Eine solche Aufforderung kam auch an die Londoner philologische Gesellschaft, welche das Referat hierüber ihrem, als Sprachforscher hervorragenden Mitgliede Alexander John Ellis übergab. Dieser wies in seinem Referate auf Volapük hin, als schon existierende und sehr brauchbare Weltsprache. Wir wollen nur einige seiner Aussprüche über Volapük hier anfügen. Ellis sagt:
»Volapük ist unter all’ den Versuchen, das Weltsprache-Problem zu lösen, der einzige, der seine Anhänger nach vielen Tausenden zählt. In allen europäischen und auch anderen Sprachen sind Lehrbücher veröffentlicht worden.«
»Wenn das Weltsprache-Problem in Erwägung gezogen wird, dann hat Volapük den ersten Anspruch auf Berücksichtigung und darf nicht kurzweg verworfen werden.«
»Zwei Vorbedingungen – ohne welche eine Weltsprache undenkbar ist – sind bei Volapük erfüllt: es ist erfunden und es ist weithin angenommen.«
»Eine sorgfältige Prüfung des Volapük ergibt mir, dass es den Zwecken, denen es dienen soll, vorzüglich angemessen ist und in seiner Construction grossen Scharfsinn verräth. Wir haben in Volapük eine Weltsprache, höchst genial construiert, ausgezeichnet für ihre Endabsicht geeignet, mit dem Charakter einer lebenden Sprache ausgestattet, durchaus fest gefügt und organisch, nicht mühsam zusammengestoppelt oder aus Bruchstücken zusammengeleimt. Alle anderen Vorschläge dagegen präsentieren sich lediglich als Nothbehelfe, wertvoll nur in den Augen des Berichterstatters. Deshalb hat Volapük den ersten Anspruch auf unsere Beachtung und all’ diejenigen, welche die Verwirklichung der Weltsprache-Idee, die schon so viele Geister
Anonym: Volapük und seine Verbreitung in der Welt. Selbstverlag des Volapükistenvereines, Wien 1889, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vp_und_seine_Verbreitung.djvu/5&oldid=- (Version vom 1.8.2018)