Wir stellen uns folgende Aufgabe: Aus dem Werte von für einen bestimmten Wert von , für einen anderen Wert von zu berechnen.
Wir untersuchen die Reflexion an einem in dem Hohlraum befindlichen Spiegel. Dessen von der Reflexionsseite abgewandte Normale bilde mit der Bewegungsrichtung den Winkel . Es falle auf diesen Spiegel ein Strahl in einer Einfallsebene, die mit der Ebene den Winkel einschließt, unter dem Einfallswinkel von der Intensität auf, und werde unter dem Reflexionswinkel mit der Intensität reflektiert.
Mit Hilfe der Reflexionsgesetze für bewegte Spiegel läßt sich diese berechnen; nach dem in § 2 gefundenen Resultat gilt dann der so berechnete Wert von für alle Stellen des Hohlraums.
Es wird gut sein, die Reflexionsgesetze für bewegte Spiegel hier zusammenzustellen, um im Verlaufe der Untersuchung darauf zurückgreifen zu können[1].
Bezeichnet man mit die Geschwindigkeitskomponente des Spiegels in Richtung seiner Normalen, positiv gerechnet, wenn sich der Spiegel von der einfallenden Strahlung weg bewegt, so gelten zwischen dem Einfalls- und dem Reflexionswinkel die Beziehungen:
(1) |
Für die Öffnungswinkel und gilt:
(2) |
Ist die Schwingungszahl des einfallenden, die des reflektierten Strahles, so ist
(3) |
Das Verhältnis der Intensitäten ist:
(4) |
- ↑ Eine Ableitung dieser Gesetze findet sich z. B. bei M. Abraham, Theorie der Elektrizität 2. p. 343.
Kurd von Mosengeil: Theorie der stationären Strahlung in einem gleichförmig bewegten Hohlraum. J.A. Barth, Leipzig 1907, Seite 873. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theorie_der_stationaeren_Strahlung.djvu/7&oldid=- (Version vom 1.8.2018)