Und vor den andern Vögeln allen
Die süßen Sänger, die Nachtigallen!
Wenn sie draußen durch die Zweiglein
Schauen mit den klugen Aeuglein;
Wenn sie dann mählich näher schlüpfen,
Neugierig auf die Schwelle hüpfe?
Zwergenältester.
Vöglein stehn in hohen Gnaden,
Sind gar lust’ge Kameraden;
Darfst sie immer zu Gaste laden.
Schneewittchen.
Aber die Sonne, der himmlische Schein!
Wenn sie Morgens ins Fensterlein
Durch die grünen, funkelnden Blätter
Sendet das goldene Sommerwetter!
Und Abends, wandert die Sonne von dannen,
Der Mond steigt über die schwarzen Tannen!
Der wohnt am Himmel allein nicht gern,
Bringt mit sich alle die tausend Stern’;
Mond und Sonne und Sternlein
Schauen alle zu mir herein,
Wie ich die Wirthschaft mag treiben und leiten -
Sie kennen mich alle seit langen Zeiten.
Zwergenältester.
Rehlein laß um dich spielen und springen,
Theodor Storm: Sommergeschichten und Lieder. Duncker, Berlin 1851, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Storm_Sommergeschichten_und_Lieder.djvu/156&oldid=- (Version vom 1.8.2018)