dem Erscheinen des „Kobsar“ an den Verfasser: „Beim Lesen sträubte sich mir das Haar. Mein Herz wurde wie zerrissen und es schwindelte mir vor den Augen. Ich drücke Ihr Buch an mein Herz.“
Ja, mit nur acht Gedichten hatte Schewtschenko fürwahr Wunder gewirkt. Es gelang ihm in der Tat, „zum alten Pflug eine neue Schar, ein neues Sech zu schmieden“ und das Brachfeld der ukrainischen Literatur aufzupflügen, indem er „in die Furchen seine Tränen, sein inniges Herzeleid säte“. Er steckte sich ein hohes Ziel: er[WS 1] wollte die armen Gefesselten, die zum Schweigen Verurteilten verherrlichen und als Wacht bei ihnen das „Wort“ aufstellen, d. h. die ukrainische nationale Idee, die poetischen Überlieferungen der alten freien Zeit:
„… Woswelytschú
malých otých rabíw i nimých;
ta na sstórozhi kólo ných
posstáulju slówo …“
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: es
Alfred Anton Jensen: Taras Schewtschenko. Ein ukrainisches Dichterleben. Adolf Holzhausen, Wien 1916, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taras_Schewtschenko._Ein_ukrainisches_Dichterleben._Von_Alfred_Jensen_(1916).djvu/87&oldid=- (Version vom 7.10.2018)