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Seite:Swift-Maehrgen von der Tonne-1758.djvu/213

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des [1] Occidentalischen Zibeths so berühmt ist, sammelte sich da in eine Geschwulst, und nunmehr hatte die Welt wieder Friede. So sehr viel ist daran gelegen, wo diese Ausdünstungen sich sezen, und so wenig hingegen, woher sie entstehen. Dieselben Dünste, welche, wenn sie aufwärts steigen, Königreiche erobern wollen, endigen sich wenn sie in den Anus herabfahren, in einer Fistul.

Izo wollen wir auch die grossen Erfinder neuer philosophischer Systeme betrachten, und nicht nachlassen bis wir gefunden haben, von was für einer Kraft der Seele, diejenige Neigung eines Menschen herrühre, nach welcher er sich in den Kopf sezen darf, neue Meinungen über Dinge die nach einem allgemeinen Geständniß unmöglich können erkennet werden, mit dem heftigsten Eifer zu behaupten und auszubreiten. Welches der Saame dieser Neigung sey, und was für einer Eigenschaft des menschlichen Gemüthes diese grosse Novatores die Menge ihrer Anhänger zu danken haben? Denn es ist bekannt, daß die vornemsten derselben so wol unter den Alten als Neuern von ihren Widersachern, ja gar von jedermann (nur ihre Schüler ausgenommen) unrecht für Leute gehalten werden, die in dem Kopf nicht richtig gewesen, oder ihren Verstand verloren hätten, indem sie in ihren Reden und Handlungen von den allgemeinen Regeln


  1. Paracelsus wußte durch die Chymie aus Menschenkoth ein wolriechendes Extractum herauszubringen, dem er den nachdrüklichen Namen Zibeta occidentalis gab.
Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 196. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/213&oldid=- (Version vom 1.8.2018)