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Seite:Swift-Maehrgen von der Tonne-1758.djvu/185

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oder allen zugleich sah izt der arme Hans in seinem wunderlichen Mischmasch von Goldspizen, Franzen und Stikwerk ähnlich. Er würde von Herzen froh gewesen seyn, wenn sein Rok wie Martins seiner ausgesehen hätte, aber noch viel froher, wenn Martins Rok seinem gleich gewesen wäre. Weil er sich aber auf keines Rechnung machen konnte, so hielt er für das Beste, der ganzen Sache eine andere Wendung zu geben, und aus der Noth eine Tugend zu machen, nachdem er vorher wie der Fuchs in der Fabel, hundert Gründe vorgebracht, seinen Bruder zur Raison zu bringen, wie er es nennete, oder wie er es eigentlich verstand, ihn in denselben lumpichten und vermuzten Stand zu sezen, in welchem er sich befand. Da er aber sah, daß alles nichts helfen wollte, was blieb ihm anders übrig, als daß er tausend Lästerungen auf seinen Bruder ausspie, und vor Grimm und Haß ganz rasend wurde? Kurz, hier entspann sich zwischen ihnen beyden eine unversöhnliche Feindschaft. Hans zog ohne Verzug in eine neue Herberg, und nach wenig Tagen sagte man für gewiß, er wäre von Sinnen gekommen. Bald hernach kam er öffentlich zum Vorschein, und bestätigte diese Nachricht durch die selzamsten Grillen, welche jemals in eines Menschen Gehirn sind ausgeheket worden.

Nunmehro fiengen die Jungen auf der Gasse an, ihm allerley Namen zuzurufen. Manchmal hiessen sie ihn[1] Hans Kahlkopf, manchmal Hans


  1. D. i. Calvinus von Calvus. kahl.
Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/185&oldid=- (Version vom 1.8.2018)