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Seite:Swift-Maehrgen von der Tonne-1758.djvu/135

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Inzwischen bleibet es eine Wahrheit, daß es für die gelehrte Welt schlechterdings nothwendig war, diese ächten Criticos zu haben; denn alle menschliche Verrichtungen scheinen getheilet zu seyn, so wie es bey dem Themistokles und seiner Gesellschaft war.[1] Einer kann geigen, der andere kann aus einer kleinen Burg eine grosse Stadt machen, und wer nichts kann, der ist werth daß man ihn von dem Erdboden vertilge: Die Furcht vor dieser Strafe hat sonder Zweifel die critische Nation zu allererst hervorgebracht, und zugleich auch ihren heimlichen Verleumdern die erste Gelegenheit gegeben, auszustreuen, daß ein ächter Criticus eine Art Handwerker sey, den Werkstatt und Werkzeuge eben so wenig kosten als einen Schneider; und daß würklich beyderley Kunst und Instrumente eine grosse Aehnlichkeit haben. Die Hölle des Schneiders stelle das Buch vor, darein sich der Criticus seine Locos communes sammelt, und das Bügeleisen wäre ein Typus von desselben Wiz und Gelehrsamkeit. Es würden eben so viel Stüke von dieser Art erfodert, einen rechten Meister in der Critic zu ziehen, als von jenen, wenn ein Schneider einen Mann ganz ausstaffieren wollte. Beyde wären gleich tapfer, und führeten bey nahe gleich starke Waffen. etc.

Auf diese verhaßten Vergleichungen, läßt sich vieles gar gründlich antworten; und ich darf keklich sagen, daß die erste derselben grundfalsch ist. Denn im Gegentheil, es ist wol nichts gewisser,


  1. Plut. in der Lebensbeschreibung des Themistocles.
Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/135&oldid=- (Version vom 1.8.2018)