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Seite:Schmidt Miscellanea Silurica III.djvu/24

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Ausser der typischen Form (F. 13–16). der auch die sämmtlichen Keyserling’schen Originalzeichnungen F. 16 a, b, c, d (meine früheren Darstellungen F. 29–31) angehören, unterscheide ich noch eine mehr gerundete, kürzere, flache Varietät, var. rotundata (F. 17, 18), bei der der Vorsprung der rechten Schaale mehr nach vorn, fast bis in die Mitte, rückt und auch bei der linken Schaale die Höhe der Schlosslinie wenigstens gleichkommt, und eine gestreckte var. subparallela F. 19, von der ich blos die linke Schaale kenne, deren Schlosslinie die Höhe bedeutend übertrifft und an der kaum eine Verbreiterung nach hinten wahrzunehmen ist. Wären nicht Uebergänge vorhanden, so könnte man hier an eine besondere Art denken. Der Rand ist besonders stark ausgeprägt bei dieser Form.

In meinem Briefe an Rupert Jones (l. c. p. 171) hatte ich den charakteristischen Vorsprung der L. marginata erwähnt, von dem Rande aber behauptet, dass er nur auf Steinkernen vorkomme; das ist nicht der Fall, er hebt sich auch bei wohlerhaltenen Schaalen deutlich heraus und verschwindet nur, wie gesagt, bei jungen dickschaaligen Exemplaren.

Maasse:

Typische Form Schlossrand Höhe d. rechten Sch. Höhe d. linken Sch. Länge
Keys. F. 16 b, meine frühere F. 31 10,0 mm. 10,5 mm. 13,5 mm.
Jetzige F. 13 9,0 » 10,0 » 13,5 »
6,8 » 7,0 » 10,5 »
F. 15 4,7 » 5,0 » 7,0 »
Keys. F. 16 a, c, meine frühere F. 29 17,0 mm. 27,0 »
Jetzige F. 14 9,5 » 9,0 » 13,0 »
9,0 » 8,5 » 12,5 »
7,8 » 7,0 » 10,5 »
Keys. F. 16 d meine frühere F. 30 7,6 » 7,0 » 10,2 »
Jetzige F. 16 6,0 » 6,0 » 9,0 »
Var rotundata F. 17 7,8 » 8,0 » 11,0 »
F. 18 6,0 » » 6,0 » 8,5 »
Var. subparallela, jetzige F. 19 7,0 » » 6,0 » 9,2 »
6,0 » » 4,8 » 7,8 »

Vorkommen. Im obersilurischen weissen dolomitischen Kalk an der Waschkina, in der Timantundra in der Nähe des Eismeers, zusammen mit Pentamerus samojedicus Keys. (der dem P. estonus Eichw. sehr nahe steht), Encrinurus punctatus (nach Keyserling), Bumastus barriensis, und gewöhnlichen obersilurischen Korallen, wie Calamopora gotlandica und Heliolites interstincta. Das Niveau wird ziemlich genau mit dem unserer Stufe H übereinstimmen.

Erklärung der Figuren. T. I, F. 13 rechte Schaale der typischen Form mit deutlichem Rand; F. 14 ebensolches Exemplar der linken Schaale; F. 15 junges Exemplar der rechten Schaale der typischen Form mit scharf ausgebildetem Rand; F. 16 ebensolches Exemplar der linken Schaale; F. 17 rechte und F. 18 linke Schaale der var. rotundata; F. 19 linke Schaale der var. subparallela. Alle Exemplare sind in natürlicher Grösse gezeichnet und befinden sich im Museum der Kais. Akademie der Wissenschaften.


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schmidt: Miscellanea silurica III. , St. Petersburg 1883, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schmidt_Miscellanea_Silurica_III.djvu/24&oldid=- (Version vom 1.8.2018)