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Seite:Schatzkaestlein des rheinischen Hausfreundes.djvu/218

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Lustgärten und Kirchhöfen, sind in Gottes Hand. Allein es geschieht auf dem weiten Erdenrund, irgendwo, diesseits oder jenseits des Meeres, alle Jahre so gewiß ein großes Unglück, daß diejenigen, welche aus einem Cometen Schlimmes prophezeihen, gewonnen Spiel haben, er mag kommen, wann er will. Gerade als wenn ein schlauer Gesell in einem großen Dorf oder Marktflecken in der Neujahrsnacht auf der Straße stünde und nach den Sternen schaute und sagte: „Ich sehe kuriose Sachen da oben, dieses Jahr stirbt jemand im Dorf.“ Der geneigte Leser darf nur an die lezten 20 Jahre zurück denken, an die Revolutionen und Freiheitsbäume hin und wieder, an den plötzlichen Tod des Kaisers Leopolds, an das Ende des König Ludwigs des sechszehnten, an die Ermordung des türkischen Kaisers, an die blutigen Kriege in Deutschland, in den Niederlanden, in der Schweitz, in Italien, in Polen, in Spanien, an die Schlachten bey Austerlitz und Eylau, bey Eßlingen und Wagram, an das gelbe Fieber, an die Petechen und Viehseuchen, an die Feuersbrünste in Koppenhagen, Stockholm und Konstantinopel, an die Zucker- und Caffeetheurung, leider, wenn von 1789 bis 1810 alle Jahre ein anderer Comet, ja sechs auf einmal am Himmel erschienen wären, es wäre keiner von ihnen mit Schimpf bestanden.

So viel von den Cometen. Die Sterne, welche nächstens sollen beschrieben werden, bedeuten insgesamt Frieden und Liebe und Gottes allmächtigen Schutz.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes. Tübingen 1811, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schatzkaestlein_des_rheinischen_Hausfreundes.djvu/218&oldid=- (Version vom 1.8.2018)