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Seite:Schatzkaestlein des rheinischen Hausfreundes.djvu/190

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Kammer, und aus der Kammer in die Stube, und brachten wieder, was sie gemaust hatten. Jezt gieng ein fröhliches Leben an. Man aß und trank, man scherzte und lachte, als ob man gemerkt hätte, es sey das leztemal, und war guter Dinge, bis der Mond im lezten Viertel über das Häuslein weggieng, und zum zweytenmal im Dorf die Hahnen krähten, und von weitem der Hund des Metzgers bellte. Denn die Strickreiter waren auf der Spur, und als die Frau des rothen Dieters sagte: „Jezt ists einmal Zeit ins Bett, kamen die Strickreiter von wegen des gestohlenen Rößleins, und holten den Zundel-Heiner und den Zundel-Frieder in den Thurm und in das Zuchthaus.


Suwarov.


Der Mensch muß eine Herrschaft über sich selber ausüben können, sonst ist er kein braver und achtungswürdiger Mensch, und was er einmal für allemal als recht erkennt, das muß er auch thun, aber nicht einmal für allemal, sondern immer. Der russische General Suwarov, den die Türken und Polaken, die Italiener und die Schweizer wohl kennen, der hielt ein scharfes und strenges Commando. Aber was das vornehmste war, er stellte sich unter sein eigenes Commando, als wenn er ein Anderer, und nicht der Suwarov selber wäre, und sehr oft mußten ihm seine Adjutanten dieß und jenes in seinem eigenen Namen befehlen, was er alsdann pünktlich befolgte. Einmal war er wüthend aufgebracht über einen Soldaten, der im Dienst etwas versehen hatte, und fieng schon an, ihn zu prügeln. Da faßte ein Adjutant das Herz, dachte, er wolle dem General

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Johann Peter Hebel: Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes. Tübingen 1811, Seite 182. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schatzkaestlein_des_rheinischen_Hausfreundes.djvu/190&oldid=- (Version vom 1.8.2018)