diese guten, süßen Bitten Betsys, die sich darüber beklagte, daß er gar nie schreibe und sie ganz vergessen hätte.
Er antwortete ihr ausführlich und bemühte sich von ganzem Herzen, sie zu beruhigen, versprach auch, noch vor dem Sonntag zu kommen.
Der Diener meldete, daß das Essen serviert wäre, und reichte ihm ein Telegramm.
Es war Betsy, die seinen Brief nicht mehr erwarten konnte und ihm eine lange, von Befürchtungen erfüllte Klage telegraphierte und ihn um einige Worte der Nachricht anflehte, was mit ihm und Yoe vorgehe.
Im Nachsatz berichtete sie lakonisch von der Krankheit des Vaters.
Er schrieb einige beruhigende Zeilen, schickte das Telegramm ab und ging zum Essen.
Mrs. Tracy, die ihre Katzen zärtlich in ihren umfangreichen Schoß schmiegte, begann ihn gerührt nach seiner Gesundheit zu fragen, und was er getrieben habe.
„Ich war verreist,“ entgegnete er kurz, da er Miß Daisy bemerkte, die bereits auf ihrem alten Platze saß; der Kopf des Panthers ruhte auf ihren Knieen, die grünen Augen des Tieres bohrten sich mit solcher Kraft in ihn, daß er verwirrt und unruhig war, als er sich setzte.
„Was ist mit dir vorgegangen?“ fragte Yoe und ließ sich auf den Stuhl neben ihm nieder.
Ehe Zenon antwortete, reichte er ihm das Telegramm von Betsy.
Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/142&oldid=- (Version vom 1.8.2018)