Anonym (d. i. Johann Friedrich Ernst von Brawe): Raisonnirendes Theaterjurnal von der Leipziger Michaelmesse 1783 | |
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Haussuchung thun will, den von ihr selbst verstekten Mörder verräth, sondern erst, da sie leztere, unter der Autorität einer Nichte des Guverneurs, entfernt hat, läßt sie Clodion mit dem ernsten Befehl, bey Lebensgefahr keinen Augenblik länger im Hause zu verweilen, entwischen. Wer hätte nun nicht glauben sollen, Don Duarte würde zu seinen Vätern versammelt werden, Clodio aber über Hals und Kopf aus Lissabon fliehen? – Doch, keines von beyden erfolgte. Geraume Zeit hernach erscheinen sie zusammen auf einem öffentlichen Plaz der Stadt – keiner kennt den andern. Clodio ist schon halb betrunken, zecht aber noch frisch aus einer bey sich habenden Weinflasche, und fodert Duarten auf, ihm Bescheid zu thun. Sie trinken mit einander, werden auch bald so vertraut, daß ersterer lezterm sein vorgehabtes Duell, den erfolgten Mord des Gegners, und das nächtliche Schiksal, von einer Donna in ihrem Schlafzimmer für denen Nachforschungen der Wache verstekt
Anonym (d. i. Johann Friedrich Ernst von Brawe): Raisonnirendes Theaterjurnal von der Leipziger Michaelmesse 1783. Jacobäer, Leipzig 1784, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Raisonnirendes_Theaterjurnal_von_der_Leipziger_Michaelmesse_1783.djvu/42&oldid=- (Version vom 1.8.2018)