Anonym (d. i. Johann Friedrich Ernst von Brawe): Raisonnirendes Theaterjurnal von der Leipziger Michaelmesse 1783 | |
|
Kunst, so sehr, als nach den strengsten Gesezen der Natur, und Wahrscheinlichkeit, vom Anfang verfolgt, im Schlusse erschöpft.
Denen Schauspielern gebührt für alles, was sie heute, bey der Ausführung des Stüks, auf der Bühne leisteten, durchgängig das gerechteste Lob.
Herr Reineke, als Bewerley, hat sich gewiß durch sein herrliches Spiel in dem Andenken des Publicums zu guter lezt noch recht feste gesezt. Es glükte ihm heute abermals einen expressiven Meisterzug anzubringen – es war der, wo er, nach dem Verlust der leztern hundert tausend Franken, Verdacht gegen Stukleys Rechtschaffenheit schöpfte; ihn, als den Beförderer seines Untergangs, anklagte, im Ausbruch der Wuth bey der Brust faßte, wie einen Pflaumenbaum zusammenschüttelte, und, mit dem Geschrey der Verzweiflung, Rechenschaft seiner Thaten von ihm foderte; es gelang ihm aber auch eben dadurch,
Anonym (d. i. Johann Friedrich Ernst von Brawe): Raisonnirendes Theaterjurnal von der Leipziger Michaelmesse 1783. Jacobäer, Leipzig 1784, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Raisonnirendes_Theaterjurnal_von_der_Leipziger_Michaelmesse_1783.djvu/181&oldid=- (Version vom 1.8.2018)