Südlich von Koblenz, gegenüber der Burg Stolzenfels, mündet die Lahn in den Rhein. Hier liegt auf dem rechten Ufer des Rheines die kleine Stadt Lahnstein. Neben ihr erhebt sich eine steile Felsenhöhe, auf welcher die Burg Lahneck steht. Man vermutet, daß Stolzenfels und Lahneck von demselben Baumeister zu beiden Seiten des Rheines geschaffen wurden. Wer aber dieser Baumeister auch sei, so hat er es jedenfalls verstanden, die Lage und die Verhältnisse, in denen er seine Burgen erbaute, gut zu benutzen, wodurch er ihnen dann zugleich eine verhältnismäßig nicht unbedeutende Wichtigkeit zu verleihen wußte.
Lahneck war eine mainzische Burg und diente zum Schutze des Rheinzolles. Man glaubt, daß sie aus der zweiten Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts herrührt. Aus der Zeit kurz darauf stammt denn auch folgende geschichtliche Sage von Lahneck her.
Während der Kreuzzüge hatten sich die Ritterorden im gelobten Lande gebildet. Der Orden der Tempelherren war 1118 entstanden, um christliche Pilger zu pflegen. Er war immer mächtiger geworden, und seine Reichtümer waren beständig gewachsen. Allein nach einem fast zweihundertjährigen Bestehen hatten ihm im Jahre 1307 der Papst Clemens V. und der König Philipp der Schöne von Frankreich den Todesstoß versetzt. Ueberall[1] begann auch in Deutschland die Verfolgung der Templer. In
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Üeberall
Heinrich Pröhle: Rheinlands schönste Sagen und Geschichten. Tonger & Greven, Berlin 1886, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Rheinlands_Sagen_und_Geschichten.djvu/136&oldid=- (Version vom 1.8.2018)