so ausdrücklich verboten ist, daß Diejenigen, die es thun, als Uebertreter des göttlichen Gesetzes betrachtet und folglich auch als Solche bestraft werden.[1] Und was für nachtheilige Folgen haben nicht ferner noch diese Ausschweifungen in allerlei Zerstreuungen und Belustigungen, sowohl hinsichtlich des Vermögens als auch der Moralität der Menschen? Wie oft werden nicht bei solchen Gelegenheiten die Geschäfte vernachläßigt, junge Mädchen verführt, die Bande der Ehe verletzt? Was für Zank und Mißhelligkeiten richten sie nicht in Familien an? und wie oft veranlassen sie nicht Trennungen unter Eheleuten, Enterbungen, Dienstentlassungen u. s. w. Wie häufig werden nicht deshalb die Dienstboten wie Sklaven behandelt, und die Kinder ganz vernachläßigt? Auch ist nicht selten die ausschweifende und unmäßige Lebensart der Männer Schuld, daß sie ihre Frauen geringachten und schändlich mißhandeln, welche dann oft deshalb zu gleichen Ausschweifungen schreiten, oder eine so ungerechte Behandlung sich so sehr zu Herzen nehmen, daß sie ihre Tage in Kummer und Elend hinbringen. Unter allen jenen unglücklichen Erfindungen der Ueppigkeit sind jedoch die Schauspiele, diese Schulen der Verführung, die verderblichsten; da sie das Laster reitzend darstellen, und fast immer, wo nicht von offenbar schmutzigen und schändlichen, doch von zweideutigen, schlüpfrigen und läppischen Dingen handeln, die, wie allgemein bekannt ist, einen sehr schädlichen Einfluß auf die Zuschauer, und vornehmlich auf die so leicht empfänglichen Gemüther der Jugend haben. Allein, so klar es auch am Tage liegt, daß kaum feinere und hinreißendere Verführungsmittel,
- ↑ Jak. 2, 1–10.
Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 306. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/314&oldid=- (Version vom 1.8.2018)