nicht allein ihren Weltsinn und ihren Mangel an Kenntniß göttlicher Freuden; ihre Nachahmung jener schädlichen Erfindungen und ihr häufiges Besuchen der Belustigungsörter verhindert sie auch an vielem Guten, das sie thun könnten, und öffnet ihnen die Thür zu vielem Bösen, wozu sie sich verleiten lassen. Erstlich verlieren sie eine kostbare Zeit, die auf dem Sterbebette eine ganze Welt aufwiegen würde; dann verschwenden sie das Geld, welches zu bessern und gemeinnützigen Zwecken hätte verwendet werden können. Sie lernen Vergnügen an Dingen finden, die ihnen zur Schande gereichen; sorgen nur für die Befriedigung ihrer verderbten Neigungen, und verhärten ihre Gemüther gegen die Eindrücke himmlischer Dinge, indem sie dieselben beständig mit Gegenständen der Thorheit beschäftigen. Vom Stolze und von der Prachtliebe geblendet, legen sie einen so hohen Werth auf die Kleidung, – die doch nur zur anständigen Bedeckung der Blöße dienen sollte –, daß sie oft das edelste Geschöpf Gottes vernachläßigen und verachten, indem sie den Menschen bloß nach der Pracht und dem modigen Zuschnitte seiner Kleider beurtheilen und schätzen, woraus dann ganz natürlich das Ansehen der Person entspringt. Dieses ist so klar, daß Jemand, der es leugnen wollte, auch eben so leicht die Abwesenheit der Sonne am hellen Mittage behaupten könnte. Denn was ist gewöhnlicher und weltkundiger, als daß die Menschen mit ihren Komplimenten, Verbeugungen und Anreden sich nach dem mehr oder minder prächtigen Anzuge der Personen richten, mit denen sie zusammentreffen; wiewohl dieses in den Augen Gottes höchst mißfällig und in der heiligen Schrift
Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 305. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/313&oldid=- (Version vom 1.8.2018)