der Zeit und über alle Unruhen und Veränderungen der Sterblichkeit erhaben ist. Ja, möchten die Menschen nur erwägen, wie schwer es ist, Reichthum zu erwerben, und wie ungewiß, ihn zu behalten; wie viel Neid er erweckt; und daß er weder Weisheit verleihen, noch Krankheiten heilen, noch das Leben verlängern, und noch vielweniger Frieden im Tode gewähren kann. Ja, die wirklichen Vortheile, die der Reichthum dem Menschen verschafft, erstrecken sich in der That kaum weiter, als auf Nahrung und Kleider, die man doch auch, ohne reich zu seyn, erlangen kann. Und die gute Anwendung, die bessere Menschen davon machen, bestehet darin, daß sie dem Elende und den Bedürfnissen Anderer damit abhelfen; indem sie sich als Haushalter der reichen Gaben der göttlichen Vorsehung betrachten, die von ihrem Haushalten Rechenschaft geben müssen. Ich sage, wenn wir solchen Betrachtungen ihr gehöriges Gewicht in unsern Gemüthern verstatteten, so würden wir uns nicht so eifrig bemühen, vergängliche Schätze zu sammeln, und noch vielweniger sie ängstlich verbergen und aufbewahren. Und o! möchte das Kreuz Christi, dieser Geist und diese Kraft Gottes im Menschen, doch mehr Raum in unsern Seelen gewinnen, damit wir dadurch immer mehr und mehr der Welt gekreuzigt würden, so daß auch uns die Welt gekreuzigt wäre, und, wie in den paradiesischen Tagen, die Erde wieder der Fußschemel, und die Schätze der Erde die Diener, nicht die Götter des Menschen wären! – Es haben schon Viele gegen das Laster des Geitzes geschrieben, von denen ich hier drei anführen will.
§. 20. Wilhelm Tindal, jener würdige Apostel der englischen Reformation, hat eine vollständige Abhandlung
Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 263. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/271&oldid=- (Version vom 1.8.2018)