daß sie bloß Haushalter sind, und einem unpartheiischen Richter Rechenschaft zu geben haben. Darum leben sie nicht sich selbst, sondern Ihm, und in Ihm sterben sie, selig mit denen, die in dem Herrn sterben. Hiermit schließe ich nun diese Abhandlung über den rechten Gebrauch der erlaubten Eigenliebe.
§. 1. Von der unerlaubten Eigenliebe; sie ist zweifach: 1. in der Religion, 2. in der Moralität. §. 2. Von Denen, welche die mehrste Formalität, den stärksten Aberglauben und die größte Prachtliebe in ihrem Gottesdienste eingeführt haben. §. 3. Gott tadelt dergleichen fleischliche Begriffe. §. 4. Christus zog seine Jünger von der äußern jüdischen Gottesverehrung ab, und stiftete eine geistigere. §. 5. Stephanus redet über diesen Gegenstand ganz deutlich und ausführlich. §. 6. Paulus wendet den Ausdruck: Tempel, zweimal auf das Herz des Menschen an. §. 7. Von dem Kreuze jener weltlichen Gottesverehrer. §. 8. Da ihr Kreuz von Fleisch und Blut (von fleischlich gesinnten Menschen) verfertigt ist; so kann dasselbe Fleisch und Blut nicht kreuzigen, §. 9 Solche Kreuze sind Joche, die keinen Zwang auflegen. §. 10. Von der Pracht dieser Kreuze, und von der Achtung, die man ihnen erweiset. §. 11. Ein Einsiedlerleben ist keine wahre evangelische Selbstverleugnung. §. 12. Vergleichung zwischen der Selbstverleugnung Christi, und derjenigen der falschen Christen; die seinige führt zu einem reinen Leben in der Welt; die ihrige zu einer selbsterwählten Einkerkerung, damit sie nicht durch die Welt in Versuchung gerathen. – Von dem Unheile, welches in der Welt entstehen würde, wenn solche Beispiele allgemeine Nachahmung fänden; es würde nützliche Gesellschaften und ehrliche Betriebsamkeit zerstören. – Ein solches unthätiges Leben ist die gewöhnliche Zuflucht der Müßiggänger,
Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 64. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/072&oldid=- (Version vom 1.8.2018)