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Seite:PatkanjanDreiErzählungen.pdf/26

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„Väterchen Mekr, was schmerzt dich das so, sie war doch keine Verwandte von dir?“

„Ach, wenn sie auch keine Verwandte war, was liegt daran! Ich liebte sie mehr als eine Verwandte. Auch meine Frau liebte sie sehr. Ach, hättest du gesehen, was das für ein Mädel war! Wenn es auf der Welt etwas Vollkommenes gab, so war das Kati. Solch ein Mädel hat es nie auf der Welt gegeben und wird es auch nicht mehr geben … Ach, wenn ich nur erfahren könnte, wann sie sie begraben werden! Ja, wir müssen hingehen und eine Hand voll Erde auf ihren Sarg streuen, das ist eine heilige Pflicht.“

„Verzeiht mir, Väterchen Mekr, verzeiht, dass ich Euch unterbreche! Wollt Ihr den Thee mit Milch oder mit Sahne ? Oder vielleicht mit Rum?“

„Ach, Bruder, kann man denn bei solcher Hitze mit Rum trinken?“

„Weisst du denn nicht, dass ein Keil den andern hinaustreibt?“

„Du willst sagen, dass der Rum die innere Hitze vertreibt und den Durst stillt. Nun, aber warum machst du dir denn Umstände?“

„Was für Umstände? Höre doch auf solches Zeug zu plauschen! Heda, Mädel, bringe

Empfohlene Zitierweise:
Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/26&oldid=- (Version vom 1.8.2018)