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Seite:PatkanjanDreiErzählungen.pdf/25

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und kann nicht dahinter kommen. Ach, halt, schau! Dort geht jemand vorüber! Das ist ja das Väterchen Mathes! Erkennst du ihn denn nicht? Ja, es ist der Küster von der Marienkirche! Ja, ja, das ist er. Weisst du, warte ein Weilchen, ich will mich bei ihm erkundigen.“

„Heda, Väterchen, heda, warte doch! Ich will dich um etwas fragen. Hast du nicht heute einem Verstorbenen geläutet?“

„Jawohl! und?“

„Für wen denn?“

„Nun, für Lasar Moltans Tochter, wusstest du denn das nicht?“

„Für Lasar Moltans Tochter? Für sie? Ach, höre auf! Für Kati (Käthchen)? Wirklich? Ach, du gerechter Himmel! Gott mache sie selig! Ach, gerechter Himmel, also wirklich für Kati! Ach, ach, das war ein wahres Kleinod und sie ist dahin! Sie konnte nicht mehr als sechzehn oder siebzehn Jahre alt sein und ist gestorben! Ach, ach! Gott segne sie! Ach wie schade um sie, tausendmal schade! O, o, sie hat sich schnell aus dieser Welt fortgemacht! Noch vor uns ist sie in das Reich der Seligen eingezogen! Ach Herrje! Die Guten sind fort und die Schlechten sind geblieben! Also sie ist gestorben?“

Empfohlene Zitierweise:
Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/25&oldid=- (Version vom 1.8.2018)