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Friedrich Nietzsche: Nietzsche's Werke, Band VIII | |
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Warm athmet der Fels: schlief wohl zu Mittag
das Glück auf ihm seinen Mittagsschlaf?
In grünen Lichtern
spielt Glück noch der braune Abgrund herauf.
25
Tag meines Lebens!gen Abend geht’s!
Schon glüht dein Auge
halbgebrochen,
schon quillt deines Thau’s
30
Thränengeträufel,schon läuft still über weisse Meere
deiner Liebe Purpur,
deine letzte zögernde Seligkeit…
3.
Heiterkeit, güldene, komm!
35
Du des Todesheimlichster süssester Vorgenuss!
— Lief ich zu rasch meines Wegs?
Jetzt erst, wo der Fuss müde ward,
holt dein Blick mich noch ein,
40
holt dein Glück mich noch ein.
Rings nur Welle und Spiel.
Was je schwer war,
sank in blaue Vergessenheit,
müssig steht nun mein Kahn.
45
Sturm und Fahrt — wie verlernt’ er das! Wunsch und Hoffen ertrank,
glatt liegt Seele und Meer.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Nietzsche: Nietzsche's Werke, Band VIII. C.G. Naumann, Leipzig 1906, Seite 427. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Nietzsche%27s_Werke,_VIII.djvu/440&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Friedrich Nietzsche: Nietzsche's Werke, Band VIII. C.G. Naumann, Leipzig 1906, Seite 427. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Nietzsche%27s_Werke,_VIII.djvu/440&oldid=- (Version vom 1.8.2018)