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Seite:Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften Gemäldeausstellung Dresden 1781.djvu/3

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sehen konnte, als eben diesen Aufsatz, der als ein Churfürstl. Geschenk für den Fürsten Repnin und zugleich als ein Denkmal der Kunst in einem Nebenzimmer aufgestellt war.

Ich behalte mir vor, Ihnen noch in diesem Briefe darüber einige Worte sagen zu dürfen. Wir sind Herrn Schenau, von dessen Zusammensetzung derselbe war, diese Gerechtigkeit schuldig. Zuerst aber zu dem, was unmittelbar aus dem Pinsel der Väter hiesiger Akademie geflossen war!

Von Herrn Casanova also, welcher für dieses Jahr die Unterdirektion führet, ein allegorisches Gemälde auf den Tod von Mengs. Die Büste des großen Mengs steht auf einem Piedestal, worauf sich der Genius des Todes stützt. Mit einer Hand hält er die umgekehrte Fackel, mit der andern deckt er den Aschenkrug auf. Zur rechten Seite sitzt auf einem Sphynx die Malerey, welche mit dem linken Arme das Bild der ephesischen Diana umfaßt, mit der rechten aber den Namen des verewigten Künstlers in ein kleines Gefäß legt, das ein weinender Genius ihr entgegen bringt. Oben brechen zween andere Genien Zweige von einem Palmenbaume, der dem Monumente zum Hintergrunde dient; und ein dritter fliegt mit der Schlange, dem Bilde der Ewigkeit, dahin. Im Vordergrunde sitzt der Tiberfluß, im Begriff sein schilfbekränztes Haar auszureissen, und weiter vor sind Romulus

Empfohlene Zitierweise:
Unbekannt: Ueber die Dresdner Gemäldeausstellung vom Jahres 1781. Dyckische Buchhandlun, Leipzig 1781, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Bibliothek_der_sch%C3%B6nen_Wissenschaften_Gem%C3%A4ldeausstellung_Dresden_1781.djvu/3&oldid=- (Version vom 20.12.2024)